Kleiner Leitfaden für Neuimker



Der Versuch einer Entscheidungshilfe




Behandlung gegen die Varroamilbe



Eine der wichtigsten Arbeiten am Bienenvolk, wenn nicht gar die wichtigste überhaupt, ist die Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe. Es gibt nahezu kein Bienenvolk mehr ohne Varroamilbe.
Unter „bienenkunde.rlp.de“ Register Bienengesundheit / Varrose / Infomaterialien ist die sehr gute und ausführliche Broschüre „Varroa unter Kontrolle“ als PDF abrufbar.

Es gibt verschiedene zugelassene Mittel und auch hierfür zum Teil verschiedene Applikationsmöglichkeiten.
Ich mache eine zweifache Behandlung mit Ameisensäure nach der Honigernte, weil ich das Handling für einfach halte und keine Rückstände im Wachs und damit später gar im Honig befürchten muß.
Im Winter, in der brutfreien Zeit, so gegen Weihnachten kommt noch eine einmalige Träufelbehandlung mit Oxuvar (Oxalsäure) dazu.
Ich hatte anfänglich 85%ige Ameisensäure mittels Apothekertropfflasche appliziert, habe aber, nachdem der Versuch eine Zulassung für diese Säure zu bekommen aus Kostengründen aufgegeben wurde, auf 60%ige Ameisensäure mit dem Nassenheider Verdunster professional umgestellt.
Wichtig finde ich, daß man nach der zweiten Behandlung nochmal für zwei, drei Tage die Varroaschublade einlegt und mit dem natürliche Milbenfall den Behandlungserfolg kontrolliert und ggf. mittels Stoßbehandlung per Schwammtuch nachbehandelt.

Das Ausschneiden von Drohnenbrut mag jeder für sich entscheiden. Ich habe ein paar Jahre Drohnenbrut geschnitten, ein paar Jahre nicht geschnitten und keinen großen Unterschied festgestellt. Diese Erfahrung hat mir auch unser Vereins-Obmann für Zucht bestätigt. Inzwischen schneide ich keine Drohnenbrut mehr.

Von irgendwelchen „Geheimtips“ zur Varroabehandlung möchte ich nachdrücklich abraten.
Generell empfehle ich nur die zugelassenen Mittel in Veterinärqualität (ad. us. Vet.) zu verwenden, da andere Qualitäten nur technisch rein, aber eben noch andere Rückstände beinhalten können. Ad. us. vet. ist zwar deutlich teurer, aber hier sollte man nicht am falschen Ende sparen. Im Endeffekt sind das Mehrkosten je Glas Honig von etwa 10 Cent.


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