Informationen zu Honig



FAQ - Häufig gestellte Fragen



Wie entsteht Sortenhonig?


Die Honigbiene ist sehr effizient beim Sammeln von Nektar. Einer der Gründe dafür ist der Schwänzeltanz. Mit Hilfe dieses Tanzes, teilen die Bienen einander mit, in welcher Richtung zur Sonne und in welcher Entfernung sie eine Nektarquelle (der Imker spricht hier von Tracht) gefunden haben und wie ergiebig diese Quelle ist. Zum Teil geben sie ihren Schwestern auch noch eine kleine mitgebrachte Kostprobe.
Hinzu kommt, daß die Biene "blütensteht" ist, was bedeutet, daß sie, solange die Tracht ausreichend Nektar liefert, diese bevorzugt befliegt.
Als Imker können wir dieses Verhalten der Bienen nutzen und unsere Bienenvölker in die Nähe guter Trachten stellen, beispielsweise Rapsfelder, Akazienwälder oder Edelkastanienwälder. Die Bienen werden dann hauptsächlich Nektar der in der Nähe liegenden Trachten eintragen.
Damit ein Honig als Sortenhonig, also Rapshonig etc., bezeichnet werden darf, muß er zu mindestens 60% aus den Blüten der Sortenbezeichnung stammen. Das läßt sich durch eine Pollenanalyse unter dem Mikroskop bestimmen. Außerdem muß der Geschmack, der Geruch, die Konsistenz und die Farbe sortentypisch sein.


Warum bleibt der eine Honig flüßig, der andere aber nicht?


Honig besteht zu ca. 80% aus Zucker, etwa 17% Wasser und 3% aus Proteinen, Aminosäuren, Pollen und Mineralstoffen.
Der Zucker im Honig setzt sich aus unterschiedlichen Zuckerarten zusammen, hauptsächlich aus Traubenzucker und Fruchtzucker, der geringere Anteil ist Saccharose (Rohrzucker). Abhängig vom Verhältnis von Traubenzucker zu Fruchtzucker, der für jeden einzelnen Blütenhonig unterschiedlich ist, neigt ein Honig schneller zum Kristallisieren oder bleibt eben lange flüßig. So enthält ein Blütenhonig meist einen hohen Anteil an Traubenzucker. Akazienhonig enthält dazu im Gegensatz einen hohen Fruchtzuckeranteil und wenig Traubenzucker und bleibt lange flüßig.
Beim Waldhonig (Honigtauhonig) ist das Zuckerspektum weitaus komplexer und kann bis zu 20 verschiedene Zuckerarten beinhalten, wobei auch hier Frucht- und Traubenzucker überwiegen. Auch Waldhonig bleibt lange flüßig.


Ist dieser Honig kaltgeschleudert??


In letzter Zeit wurden wir mehrfach angesprochen, ob denn unser Honig auch kalt geschleudert wurde.
Anscheinend geistern zur Zeit im Internet Empfehlungen herum, die dem Verbraucher nahe legen, nur kaltgeschleuderten Honig zu kaufen.
Lassen Sie sich bitte nicht dadurch verunsichern. Honig wird bei Raumtemperatur geschleudert und wird somit immer kalt geschleudert.
Würde man die Waben vor dem Schleudern erwärmen, würde das Wachs weich werden und durch die in der Schleuder wirkenden Zentrifugalkräfte brechen.
Vor Erfindung der Honigschleuder um 1865 durch Franz von Hruschka wurde der Honig mitsamt der Wabe durch Erwärmen geschmolzen, beim Abkühlen verfestigte sich das oben schwimmende Wachs und konnte so vom Honig getrennt werden. Dieses Verfahren wird heute nicht mehr angewendet.
Um sich von dieser Herstellungsweise zu unterscheiden, führten die Imker, die eine Schleuder benutzten, den Begriff "kalt geschleuderter Honig" ein. Das heißt aber auch, wenn Honig geschleudert wird, ist er immer kalt geschleudert.
Da inzwischen fast der gesamte Honig ("kalt") geschleudert wird (es gibt beispielweise noch in geringem Maße Presshonig), ist eine solche Bezeichnung für den Verbraucher verwirrend, da er nahelegt, es gäbe auch warm oder heiß geschleuderten Honig. Aus diesem Grund wurde diese Bezeichnung aus den Leitlinien für Honig gestrichen und darf auch nicht mehr verwendet werden.
Ähnlich verhält es sich mit Bezeichnungen wie "naturbelassen". Die Honigverordnung gibt ganz klar vor, Honig darf weder etwas hinzugefügt noch etwas entnommen werden. Somit ist jeder Honig naturbelassen.
Kalt geschleudert und naturbelassen sind somit Selbstverständlichkeiten.


Wieso braucht Honig ein Mindesthaltbarkeitsdatum?


Wir sind durch die EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) gesetzlich dazu verplichtet, ein Mindeshaltbarkeitsdatum (MHD) anzugeben.
Das macht auch durchaus Sinn.
Das MHD gibt an, bis zu welchem Datum ein Lebensmittel bei sachgerechter Aufbewahrung (bei Honig kühl, trocken und dunkel) auf jeden Fall ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen sowie gesundheitliches Risiko zu konsumieren ist. Es ist kein Verfallsdatum.
Wie weiter oben bereits erwähnt enthält Honig auch Enzyme, die sich im Laufe der Zeit allerdings abbauen. Bei entsprechender Lagerung sind diese auch nach 2 Jahren noch in den durch den Deutschen Imkerbund und die Honigverordnung vorgegebenen Mengen im Honig vorhanden. Höhere Lagertemperaturen beschleunigen den Abbau.
Das heißt also nach Ablauf des MHD ist Honig noch immer genießbar und vermutlich auch noch so lecker wie davor, letzteres kann ich nicht aus eigener Erfahrung sagen, da bei uns Honig nie so alt wird, aber es fehlen eben die Enzyme, die dem Honig eigen sind und denen man besondere Eigenschaften zuschreibt.